Obstbäumen. Kauf von ...

Da Obstbäume naturgemäß ein Lebensalter von mehreren Jahrzehnten erreichen, überlegt ein Kleingärtner besonders gründlich, was für ein Baum (oder mehrere) gepflanzt werden soll.
Für den Erfolg der Neupflanzung sind alle vier Tipps gleich bedeutsam.

Tipp 1: Die Obstart
Wegen Bodenmüdigkeit im gesamten Wurzelbereich eines gerodeten Altbaumes darf an dessen Stelle nicht wieder die gleiche Obstart folgen.
Faustregel: Kernobst nach Steinobst und umgekehrt, aber nicht nach sich selbst!

Tipp 2: Die Sorte
Wenn ein Kleingärtner nicht über einen Raum mit den erforderlichen Bedingungen für eine längere Lagerung durch den Winter hinsichtlich Temperatur, Luftzusammensetzung, Luftbewegung verfügt, schließen ausgesprochene Wintersorten mit einer Genussreife etwa ab Januar für einen Anbau im Kleingarten aus.
Außer Geschmack und Ertrag sollte unbedingt beachtet werden: Besondere Ansprüche an den Boden, Krankheitsanfälligkeit und hoher Pflegebedarf sind für den Kleingärtner allgemein ungünstig. Deshalb gilt:
Je robuster eine Sorte ist, desto besser eignet sie sich!

Tipp 3: Die Unterlage
Obstbäume sind meist Veredelungen auf Wildlinge. Diese werden „Unterlage“ genannt. Sie sind hauptsächlich für die Wachstumseigenschaften entscheidend. Während man für die Anpflanzung zu freier Kronenentfaltung im weiträumigen Gelände stark wüchsige Unterlagen verwenden kann, empfiehlt sich für den Kleingarten stets eine nur mittel-bzw. schwach wachsende Unterlage. Dadurch bleiben die Baumkronen von Natur aus kleiner und für alle Maßnahmen besser beherrschbar. Das gilt besonders für Apfel und Kirsche.
In Abhängigkeit vom Boden empfiehlt der bekannte Pomologe Dr. S C H U R I C H T
für diese folgende Unterlagen (GartenZeitung 11/02 S. 60) :

Apfel
auf leichten Böden M 4, MM 106, MM 111
auf besseren Böden M 9, M 26.

Kirsche
auf leichten Böden Colt, F 12 / 1 (für Sauerkirsche auch Steinweichsel)
auf besseren Böden Gisela 5.

Tipp 4: Die äußere Qualität
Man sollte auf folgende Merkmale achten:
Kräftiges Gesamtbild, gerader Stamm, gut verwachsene Veredelungsstellen, kräftige Kronentriebe, kräftige und gesunde Bewurzelung-nicht vertrocknet (!), keine Verdickung oder weiche bräunliche Auswüchse (Verdacht auf Wurzelkropf = Wurzelkrebs), Etikett mit deutlicher Beschriftung der Sorte und möglichst Unterlage.

Bei Schädigung des Wurzelsystems von Topf-oder Netzballenware sofort reklamieren!
Siehe PDF

Dr. Manfred Willkommen, Frankfurt(Oder) 11/07

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