Naturschutz im Hobbygarten

Die Natur ist das wertvollste Allgemeingut. Jeder Mensch darf sie nutzen, soweit eine Nutzung nicht durch Rechtsvorschriften begrenzt ist. Andererseits ist jeder Mensch zum sorgsamen Umgang mit der Natur verpflichtet, was leider weltweit vielfach nicht getan wird. Hobbygärtner haben aber sogar die Möglichkeit, wenn auch in begrenztem Umfang, aktiven Naturschutz zu pflegen. Das ist auch nicht so kompliziert, wie es scheint.

Thesen
(1) Naturschutz ist primär eine Frage der Einstellung.
(2) Alle Hobbygärtner schützen die Natur, wenn auch mit erheblichen Unterschieden.
(3) Ein Hobbygarten zählt zu den artenreichsten von Menschen bewirtschafteten Flächen.
(4) Naturschutz im Hobbygarten heißt nicht zurück zur Natur, sondern die Eingriffe in die Natur auf ein Minimum zu beschränken.
(5) In jedem Hobbygarten gibt es Möglichkeiten, die bereits bestehenden Naturschutzmaßnahmen zu erweitern.
(6) Jeder Hobbygärtner kann mit geringen Mitteln zur Erhaltung der Arten und deren Vielfalt beitragen.
(7) Der wirkungsvollste Beitrag der Hobbygärtner zum Naturschutz ist das Gärtnern nach den Prinzipien einer guten fachlichen Praxis.
(8) Gute fachliche Praxis im Hobbygarten lässt sich in zwei Komplexen darstellen (TREPTE):

Komplex 1: Gartengestaltung und Gartennutzung
- Schon bei der Gartengestaltung ökologisch denken und handeln.
- Hohe Bodenfruchtbarkeit sichern.
- Gute Lebensbedingungen für Bodenlebewesen sichern.
- Boden optimal mit Humus und Nährstoffen versorgen.
- Pflanzen optimal zusätzlich wässern.
- Natürliche Kreisläufe beachten, Nützlinge fördern und Entwicklungszyklen von
Schädlingen unterbrechen.
- Zum Pflanzenschutz vorwiegend biologische Mittel verwenden. Diese genannten
Elemente unterstützen und bedingen sich gleichzeitig gegenseitig.

Komplex 2: Schaffung und Erhaltung von Kleinbiotopen
Der Begriff „Biotop“ bedeutet „Lebensraum“. Man versteht darunter „räumlich einigermaßen abgrenzbare Orte oder Gebiete mit bestimmten charakteristischen Umweltfaktoren“.
Pflanzen und Tiere entwickeln sich in Übereinstimmung, gewissermaßen in biologischem Gleichgewicht.
Als Kleinbiotope können sich entwickeln:
- Sträucher, Sichtschutzhecke
- Kletterpflanzen an der Laube
- Trockenmauer, Steinhaufen
- Totholzhecke, -haufen
- Nisthilfen
- Kompostplatz
- Kräuterspirale, Hügelbeet, Hochbeet
- Gartenteich- aber stets mit Sicherung gegen Kinderunfälle !
Von diesen Elementen ist durchaus nicht immer jedes möglich. „Ökologischer Unsinn entsteht
dort, wo man glaubt, alles im Kleingarten ansiedeln zu können, was Nutzen bringen könnte. Weniger und dafür etwas größer ist sinnvoller als vieles und dann klein – klein“.

(Literatur: TREPTE, R. in Schriftenreihe BDG Nr. 149)
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Dr. Manfred Willkommen, Frankfurt (Oder) 02.09

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