Kalkung im Kleingarten

Der Kalk nimmt unter den Düngemitteln eine Sonderstellung als Boden-u n d Pflanzendünger ein. Erstens schafft er für das Pflanzenwachstum günstige Eigenschaften des Bodens (pH-Wert, Krümelstruktur, Verfügbarkeit der im Boden vorhandenen Pflanzennährstoffe). Zweitens fördert Kalk die Tätigkeit der erwünschten Mikroorganismen. Drittens erhöht Kalk die Widerstandsfähigkeit der Pflanzen und ist auch an deren Aufbau direkt beteiligt. Damit hat Kalk in dem großen Komplex „Bodenfruchtbarkeit“ eine Schlüsselfunktion, die leider noch oft unterschätzt wird.

Tipp 1
Nicht sporadisch, sondern in einem regelmäßigen Turnus kalken. Für schwere und mittlere Böden genügt als Richtgröße ein Turnus von 4 Jahren, für leichte Böden von 2 bis 3 Jahren. Das gilt für den traditionellen als auch für den ökologischen Gartenbau.

Tipp 2
Da die Gemüsearten auf eine Kalkung unterschiedlich reagieren, wird jährlich nur ein dem Turnus entsprechender Anteil gekalkt: z. B. bei einem Turnus von 4 Jahren ein Viertel der Gemüseanbaufläche. Dieser Turnus gilt für eine vierjährige Fruchtfolge, in der alle 4 Fruchtfolgeglieder jeweils eine Anbaupause von 3 Jahren haben. Bei Fruchtfolgen mit 5 bis 8 Jahren sind zwei bis drei Kalkgaben vorzusehen.

Zur besonderen Beachtung:
Eine frische Kalkung vertragen nur die Pflanzenfamilien
- Gänsefußgewächse( Spinat, Mangold, Rote Bete)
- Kreuzblütler (alle Kohlarten, Radies, Gartenkresse, Senf )
- Liliengewächse (Zwiebel, Porree, Schnittlauch )
- sowie die Gründüngungspflanzen Phacelia, Gräser, Sonnenblume.

Tipp 3
Alle anderen Kulturen sowie Rasenflächen mit Ausnahme von Moorbeetkulturen, wie z. B. Rhododendron, werden ebenfalls insgesamt turnusmäßig gekalkt. Das erleichtert später die Übersicht, wo gekalkt wurde und wo nicht.

Tipp 4
Am sichersten ist die zu verabreichende Kalkgabe nach einer Bodenuntersuchung zu beurteilen. Der optimale pH-Wert ist für schweren Boden höher als für leichten Boden und liegt daher je nach Bodenqualität zwischen 5,5 bis 7,5. Einen Anhalt gibt auch ein im Fachhandel erhältliches Test-Set für die Bestimmung des pH-Wertes. Ansonsten kann als Faustzahl betrachtet werden:

50 g kohlensaurer Kalk (90 % C CO3) je qm und Jahr. Das bedeutet bei einem vierjährigen Turnus jeweils 200 g je qm.

Für eine Kalkung ist die Zeit vom Spätherbst bis zum zeitigen Frühjahr am geeignetsten.
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Dr. Manfred Willkommen, Frankfurt(Oder) 11.07

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