Giftpflanzen 1. Grundsätze

Giftpflanzen im Hobbygarten ?
1.Grundsätzliche Erläuterungen zu Giftpflanzen


Schon das gesprochene oder geschriebene Wort „Giftpflanzen“ ruft bei den meisten Menschen sofort ein gewisses Unbehagen hervor, weil wir den Begriff „Gift“ allgemein mit etwas Bösem,
wie Hinterlist, Verbrechen, Krankheit, Tod verbinden. Bereits als Kinder haben wir dieses Verhalten durch das Märchen „Schneewittchen“ angenommen. Trotzdem ist für uns Hobbygärtner der Umgang mit Giftpflanzen im Sinne der Pharmakologie meist wenig spektakulär. Bei sorglosem Umgang sind sie jedoch lebensgefährlich, besonders für Kinder. Auch das ist uns allen bekannt.

Als Giftpflanzen bezeichnen die Pharmakologen alle Pflanzen, die überhaupt chemische Stoffe enthalten, welche für den Menschen gesundheitsschädlich sind. Solche Vergiftungen können Reizungen der Haut bzw. Schleimhäute, Erbrechen, Schmerzen, Lähmungen und andere Symptome hervorrufen, die im allerschlimmsten Fall sogar tödlich enden. Das klingt zunächst einfach und überzeugend. Allerdings gilt dazu noch heute ein Wort von dem berühmten Pionier
der modernen Medizin, PARACELSIUS (1493 – 1541): „Die Dosis macht, dass ein Ding Gift ist.“ Angedeutet, ohne es weiter zu vertiefen, sei nur, dass sehr viele der Pflanzengifte auch in der Medizin, schon seit es Menschen gibt, zu Heilzwecken eingesetzt werden. Selbst aus der Tierwelt sind solche Beispiele bekannt. Pflanzen sind also für uns mehrfach bedeutsam und die Bezeichnung „Giftpflanze“ darf keinerlei Abwertung sein, sondern soll lediglich auf Inhaltsstoffe hinweisen.

Schwierig wird es nun für uns Hobbygärtner dadurch, dass das auch für viele Pflanzen zutrifft,
die wir als Zierpflanzen hegen und pflegen, wie Christrose, Eisenhut oder Maiglöckchen. Andere Pflanzen kultivieren wir als Gemüse oder Obst und essen sie täglich. So enthalten z. B. die Kartoffel und andere Mitglieder der Pflanzenfamilie „Nachtschattengewächse“ (botanischer Name „Solanaceae“) in den echten Früchten, nämlich den grünen „Beeren“, sowie in anderen grünen Pflanzenteilen, das giftige Solanin. Die Samenkerne von Kern- und Steinobst enthalten das giftige Amygdalin. Selbst der Genuss von unreifen Stachelbeeren in größeren Mengen und danach reichlich Wasser getrunken, kann, wie ich leider selbst bei einer 8- jährigen Schulkameradin erleben musste, den Tod bedeuten.

Fortführend werden dargestellt:
Verwendung von giftigen Zierpflanzen
Kompostierung
Vorbeuge gegen Vergiftungen durch Giftpflanzen
Toxizität bei Giftpflanzen.
Siehe PDF.

In weiteren Beiträgen folgen Übersichten zu beliebten, aber giftigen Zierstauden und Blumenzwiebeln, Ziergehölzen sowie Gemüse- und Obstpflanzen mit Erläuterungen zu den Giftstoffen Amygdalin, Oxalsäure und Solanin.

Dr. Manfred Willkommen, Frankfurt (Oder), 02.12

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