Tödliche Gefahrenquellen...2/10

Gefahrenquelle Nummer 1: Der Gartenteich
Gartenteiche sind eine wunderbare Bereicherung, vielleicht sogar „die Krönung“ im. Hobbygarten. Auf Kinder wirkt Wasser, und ein Teich besonders, wie ein Magnet. Am sichersten ist es natürlich, mit der Anlage eines Gartenteiches zu warten, bis die Kinder das Schulalter erreicht haben. Eine Umzäunung oder Überspannung mit Netz ist möglich, nimmt dem Teich aber viel von seinem Reiz.

Deshalb: Wo Kinder noch im Vorschulalter in den Garten kommen, gilt die höchste Warnstufe! Jederzeit muss die absolute Kontrolle gesichert sein!

Gefahrenquelle Nummer 2: Die Regentonne
Im Gegensatz zu einem Gartenteich sind Regentonnen im Kleingarten unerlässlich. Man sollte mindestens eine Kapazität von 1 m3 = 1000 Liter haben. je mehr, desto besser. Sie müssen aber in jedem Fall absolut gegen Kinderunfälle gesichert sein, z. B. durch eine stabile Zudeckung.
Tipp: Wassertonnen keinesfalls in das Erdreich einlassen! Der Zugang zum Wasser ist dann besonders leicht, aber eine tödliche Gefahr! Jederzeit Kontrolle sichern!

Gefahrenquelle Nummer 3: Gefährlich werdende Pflanzen
Wir Hobbygärtner bauen viele Pflanzenarten als Obst, Gemüse und Kräuter an, welche Stoffe enthalten, die medizinisch gesehen gesundheitsschädlich sind. Für den Pharmakologen sind solche Pflanzen einfach „Giftpflanzen“. Dazu gehören z. B.: die Kartoffel, deren Früchte, allgemein als Beeren bezeichnet, das giftige Solanin enthalten, gleiches gilt für grüne Tomaten; Samenkerne von Kern- und Steinobst enthalten den Giftstoff Amygdalin , chemisch verwandt mit der Blausäure; der zu den beliebten Kräutern zählende Sauerampfer enthält Oxalsäure , ebenfalls giftig; unreife Stachelbeeren in größerer Menge gegessen und danach reichlich Wasser getrunken kann tödlich sein!
Wichtig ist aber: Über eine gesundheitliche Schädigung entscheidet nicht der Stoff an sich, sondern stets die Dosis des Giftstoffes! Deshalb können wir unbesorgt Obst, Gemüse und Kräuter wie bisher anbauen und essen, ggf. etwas eingeschränkt (z. B. Sauerampfer). In der Apotheken- Rundschau vom 15. Sept. 2005 werden als Beispiele 20 beliebte Gartenpflanzen aufgelistet, die aus medizinischer Sicht besonders gefährlich werden können: Aronstab, Buchsbaum, Christrose, Eberesche, Efeu, Eibe, Eisenhut, Engelstrompete, Fingerhut, Goldregen, Herbstzeitlose, Kirschlorbeer, Lebensbaum, Maiglöckchen, Narzisse, Oleander, Schneebeere, Seidelbast, Stechpalme, Tollkirsche.
Deshalb:
- Sich Gewissheit über den Pflanzenbestand im eigenen Garten verschaffen.
- Je länger mit der Anpflanzung o. g. Pflanzen gewartet wird, desto sicherer für Kinder!
- Kindern von frühester Kindheit an immer wieder einschärfen, nur die Pflanzen in den Mund zu nehmen, die ihnen von Familienangehörigen oder zuverlässigen Bekannten gegeben werden.
Als besonders gefährdet gilt das Krabbel- und Lauflernalter, wenn die Kinder die Welt mit dem Mund entdecken. Nicht alle Pflanzen anfassen!
Empfohlene Erste- Hilfe- Maßnahmen: Pflanzenreste für ärztliche Beurteilung aufheben; evtl. Erbrechen herbeiführen; medizinische Kohle 1 g je kg Gewicht des Kindes verabreichen.



Dr. Manfred Willkommen, Frankfurt (Oder), 02.10




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