Wein im Kleingarten. Anbau von... 1/09

Weintrauben gehören zu den gesundheitlich wertvollsten Obstarten. Deshalb sollte versucht werden, in jedem Garten wenigstens einen Rebstock zu pflanzen. Das ist möglich, weil Reben selbstfruchtbar sind und keine gesonderte Befruchtersorte brauchen. Bei einer Entscheidung für eine in den Garten als Standort und auf den verfügbaren Platz passende Sorte ist die Kultur bei Interesse überhaupt nicht so schwierig, wie es oft scheint. Dafür aber belohnt der Rebstock bald mit einer guten Ernte wohlschmeckender Trauben.

Standort: Spalier möglichst an einer nach Süd oder Süd- West gerichteten Wand, da Wein von allen Obstarten die höchsten Wärmeansprüche stellt. Auch ein freies Spalier ist möglich, jedoch mit gewissen Abstrichen in der Süße verbunden. Die Ansprüche an den Boden sind gering. Kalte Böden (schwerer Lehm und Ton) scheiden aus, da Weinreben nur auf warmen, lockeren, durchlässigen Böden gut gedeihen. Meist wird empfohlen, an der Pflanzstelle zur Förderung der Bodenstruktur und Nährstoffversorgung reichlich reifen Kompost einzuarbeiten. Das hat sich auch bei meinen Reben bewährt. Die Bodenreaktion sollte einen pH- Wert von 6,0 bis 7,0 aufweisen.

Sortenwahl: Auf Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten, besonders Pilzbefall, und Eignung für den gewählten Standort einschl. geografischer Lage achten. Kernarme und kernlose Sorten sollten in die Wahl mit einbezogen werden.

Pflanzung: Jungpflanzen sind meist als belaubte Topfreben im Angebot. Pflanzung Mai bis August. Unbelaubte Topfreben können auf ausreichend erwärmten Boden schon im April gepflanzt werden..
Wurzelnackte Reben sollte man nur von Mai bis Juni pflanzen. Bei Herbstpflanzung besteht Gefahr einer Erfrierung.
Abstand zur Wand 20 cm. Pflanzgrube 60 x 60 cm, ebenfalls etwa 60 cm tief.
Pflanztiefe: Bei Pfropfreben muss Veredlungsstelle etwa 3 cm über Erdoberfläche bleiben. Wurzelechte Reben sollen mit Wurzelballen etwa 15 cm unter Erdoberfläche gesetzt werden.
Pflanzabstand je nach vorgesehener Erziehungsform 1,50 bis 5 m.
Auf Vorratsdüngung mit Mineraldünger wegen Verbrennungsgefahr verzichten!
Zur Überwinterung in den ersten Jahren auf die Pflanzscheibe einen Winterschutz aufbringen (Laub oder Kompost, leicht mit Reisig bedecken gegen Verscharren durch Vögel bzw. Abtragung durch Wind).

Erziehung: Als senkrechter Kordon etwa 1,50 m breit, oder waagerechter Kordon bis 5m breit möglich.

Düngebedarf
: Nur relativ gering, da der Rebstock ein sehr weit verzweigtes Wurzelsystem ausbildet und sich Nährstoffe auch aus großer Entfernung holen kann. Auf leichten Böden ist eine geringe Mineraldüngung im zeitigen Frühjahr während der ersten Jahre günstig.

Zusatzbewässerung: Sehr günstig für die Ausbildung der Rebe insgesamt und die Größe der Beeren. Besonders wichtig bei Anbau unter großen Dachtraufen, wo nur wenig Regen bis an die Pflanzen kommt.

Pflanzenschutz: Notfalls gegen Pilzbefall mit aktuell zugelassenen Mitteln, Beratung im Fachhandel.
Bei dünnschaligen Sorten rechtzeitig Wespenschutz anbringen.



Kernarme und kernlose Tafeltrauben (nach verschiedenen Anbietern)
Farbe SortekernarmkernlosAnbieter
GoldgelbGolden Niagara
+
 
Fenzl
  Kessy
+
 
Schlüter
  Lakemont
 
+
A&S
  New York
 
+
Baldur
  Romulus
+
 
Pötschke
Rose Pinka
+
 
Schlüter
  Rosella
 
+
A&S
  Suffolk Red
 
+
Pötschke
  Vanessa
 
+
Baldur
Blau Blue Niagara
+
 
Fenzl
  Century
+
 
Pötschke
  Karina
+
 
Schlüter
  Muscat Bleu
+
 
A&S
 Venus
+
Baldur

Anbieter:
Ahrens & Sieberz53718 Siegburg- Seligenthal(2009)
Baldur 64625 Bensheim (2009)
Fenzl 93413 Cham (Bayern) (o.Jahr)
Pötschke 41561 Kaarst (2006)
Schlüter 25335 Bokholt- Hanredder (2009)


Dr. Manfred Willkommen, Frankfurt (Oder) 01/09





Letzte Änderung am Montag, 10. Juli 2017 um 08:46:58 Uhr.



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